So wie den Menschen, die sich deshalb in Bands wie NoMeansNo, Victim’s Family, Primus und den Eiflern Trio Brack zusammen fanden, erging es virtuosen Musikern, die im Laufe ihrer musikalischen Laufbahn an die Grenzen der ihnen zugeschriebenen Musikstile gerieten, nicht selten: Sie waren gelangweilt.
So auch die Musiker aus dem Pott Magnus Prull (Bass, Herne) und Achim Weigel (Gitarre, Gelsenkirchen), die, weil sie mit der Sound-Limitierung ihrer eigentlichen Hardcorepunk-Bands unterfordert waren, mit Drummer Thorsten „Thor Stan“ Keller (Bochum) Carnival of Souls formten und auf L’age D’or drei Alben (und ein weiteres, finales auf dem Osnabrücker Surf-Label Kamikaze Records) veröffentlichten.
Um eine Bandbreite an Musik auf ihren Alben unterzubringen, die in damaligen Punk- und Hardcore-Kreisen keine Schätzung gefunden hätte – dafür war sie zu Genre-verschmelzend, nachdenklich, raffiniert und eher für einen, oder besser: mehrere, Soundtracks geeignet als zur Dosenbier- oder Straight-Edge-Attitüde, die damals en vogue waren.
Freude bereiten die drei Musiker nicht nur durch ihren souveränen Umgang mit Surf-, Orient, Jazz- und anderen Klängen und den Tönen, die ihr instrumentelles Sammelsurium hergibt, sondern auch durch die Tempi-Wechsel, mit denen sie ihren Tunes eine zusätzliche Ebene verpassen, wie sich schön in „Spider’s House“ hören lässt.
Hier findet sich ein spannender Artikel aus dem Gelsenkirchener Geschichten Forum.
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