Whitney Houston war 19 Jahre alt und es sollte noch ein Jahr dauern, bis Ihr von Arista ein weltweiter Plattenvertrag angeboten wurde, den sie dann annehmen durfte – bei den beiden vorherigen Angeboten legte ihre Mutter ein Veto ein, da Whitney noch keinen High School Abschluss – und der Rest ist Geschichte.
Ihre erste Aufnahme als Lead Vocalist hatte sie allerdings nicht unter der Fittiche der Arista, sondern auf dem 1982 von Bill Laswell und Michael Beinhorn als Material produzierten Album One Down, auf dem neben Nona Hendryx und Nile Rodgers auch Nicky Skopelitis beteiligt war und das in den New Yorker Studios von Robert Musso und Martin Bisi aufgenommen wurde.
Der Track, auf dem Whitney Houston sich das erste Mal behaupten durfte, wurde von Hugh Hopper für seine erste Band The Wilde Flowers geschrieben in der Robert Wyatt am Mikrofon stand und 1965 aufgenommen. „Wyatt“, „Hopper“? Klingelt da was? Ja, richtig: Bei The Wilde Flowers handelt es sich um einen Vorläufer von Soft Machine, die Memories auch in ihr Repertoire und später auch Hugh Hopper, der zuerst Roadie der Band war, als Bassist übernahmen.
Daevid Allen, der Gründer von Soft Machine und, nachdem ihm 1967 die Wiedereinreise nach Großbritannien untersagt wurde, auch von Gong, coverte den Song dann für sein 1975er Soloalbum Banana Moon, ebenfalls gesungen von Robert Wyatt.
Okay, zugegeben: Das ist hier gerade sehr viel Meta-Info um den Track, der von Robert Christgau seinerzeit in seiner Village Voice Review treffend als „one of the most gorgeous ballads you’ve ever heard“ beschrieben wurde.
Und dabei habe ich noch nichtmal Archie Shepps Saxophonspiel erwähnt, das sich zuerst wunderbar an Whitneys Gesang anschmiegt, um später freier zu werden und einen Gegenpart zu liefern, der den Song schön abrundet.
Bonus – der Originaltrack der The Wilde Flowers:
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