The Glove – Perfect Murder {1983}

Als 1982 Steven Severin mit Siouxsie and the Banshees und der noch recht kurzhaarige und damals maximal geringfügig Lippenstift tragende Robert Smith mit The Cure stark belastet und die beiden sowieso, dank Smiths Engagement als zwischenzeitlicher Gitarrist der Banshees, viel gemeinsam unterwegs waren, buchten sie gegen Ende des Jahres ein Studio.

Dort nahmen sie den Song “Punish me with kisses” auf und das schien so gut zu laufen, dass sie im Frühjahr 1983 daraus ein Projekt, the glove (den riesigen Handschuh aus dem Beatles-Film Yellow Submarine referenzierend), schufen, sich für zwölf Wochen wieder ein Studio mieteten, dies aber nur für geschätzt insgesamt fünf Tage nutzten, während sie den Rest der Zeit damit verbrachten, mit wechselnden Gästen Party zu machen und nächtelang “Video Nasties” zu konsumieren.

Dass dabei mit “Blue Sunshine” ein Album entstehen würde, das für die damalige Zeit sehr futuristisch klingen und mit seinem Artwork und den Klangcollagen wie “Relax” und “A Blues in Drag” eine eigene Subsparte wavigen Neo-Psychedelics aufmachen würde, hätte wohl niemand erwartet.

Da es Smith vertraglich untersagt war, abseits von The Cure als Sänger in Erscheinung zu treten, wurden die meisten Stücke von Jeanette Landray eingesungen – die den beiden sehr dankbar war, sich hier experimentell austoben zu dürfen.

Zwei Stücke, bei denen Robert Smith singt, sind dann aber, Vertrag hin Vertrag her, auf dem Album enthalten: Neben dem launischen “Mr. Alphabet says” das etwas psychedelischere “Perfect Murder”.

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